Intelligente Lifestyle-Lösungen: Häfele Functionality

picture of José Lorca from Häfele head office during Accuride interview.
Helle Kinning
VonHelle Kinning,EMEA Marketing Manager
Veröffentlicht von :Accuride International

Accuride nutzte die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit Herrn José Lorca in der Häfele-Zentrale Nagold bei Stuttgart. Herr Lorca ist der Leiter Produktmanagement.

Im B2B-Sektor wird viel über soziale Medien gesprochen und auch darüber, wie sie vorteilhaft genutzt werden könnten – dasselbe wie auf dem B2C-Markt. Wie steht Häfele zu diesem Thema? Benutzen Sie sie, um mit Ihren bestehenden und neuen Kunden zu kommunizieren? Wie behalten Sie Nachrichten weltweit unter Kontrolle, und was springt für Sie dabei heraus?

Häfele hatte bereits in den 1990er Jahren den „Easy-Link“ Webshop, der damals für den B2B-Markt ziemlich neu war.

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Die sozialen Medien sind ein Megatrend und bieten Häfele selbstverständlich enormes Potenzial.

Wir sehen unsere Profile in sozialen Netzwerken als Möglichkeit zur Erweiterung unseres Dienstleistungsangebots und zum Gespräch sowohl mit neuen als auch bestehenden Kunden.

Häfele als Organisation nutzt soziale Medien weltweit, und wir können den Bedürfnissen unserer Kunden zuhören und entsprechend reagieren, wo immer sie sind.

Hat Häfele während der kürzlichen Rezession neue Geschäftschancen gesehen, und wie haben Sie davon profitiert?

Das war für viele eine schwere Zeit.

Diejenigen, die aber Ersparnisse haben, möchten sie lieber in etwas von Bestand investieren: etwas, das man im täglichen Leben gebrauchen kann, anstatt dazusitzen und abzuwarten, was geschieht.

Daher beschlossen sie, ihr Geld beispielsweise für eine neue Einbauküche auszugeben, oder bauten sie gar zu Hause aus.

Welche neuen Möbel-/Haus-/Bautrends und -designs kommen in Deutschland auf? Wie reagiert Häfele auf sie? Folgt Häfele den Trends oder werden völlig neue geschaffen? Verfügt Häfele über spezielle Forschungs-/Neuproduktentwicklungsteams?

Der Trend der letzten vier bis fünf Jahre bestand darin, verschiedene Aspekte des Wohnraums – beispielsweise Küche und Wohnzimmer – miteinander zu verknüpfen.

Es ist zu einem sozialen Wandel gekommen – das Leben ist nicht so scharf abgegrenzt, wenn Sie wissen, was ich meine. Wer von zu Hause aus arbeitet, will ein praktisches Büro haben, das bei Bedarf in ein Wohn- oder Schlafzimmer verwandelt werden kann.

Gleichzeitig wird Platz immer teurer. Menschen ziehen vom Dorf in die Stadt, wo ebenfalls wenig Platz vorhanden ist; daher können wir sehr intelligente und kompakte Designlösungen für jedes Zuhause anbieten. Beispielsweise kann ein Büroschreibtisch in Sekundenschnelle in ein Bett verwandelt werden!

Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass wir die Trends schaffen und ihnen nicht bloß folgen.

Die Wende kam auf der Interzum 2007, als wir damit begannen, unsere Produkte in Lifestyle-Umgebungen zu zeigen. Wir bauten lebensnahe Szenarien eines Schlafzimmers oder einer Küche auf, wobei alle Komponenten geschickt zur Schau gestellt wurden. Besucher kamen zu unserem Stand und konnten sich leicht vorstellen, wie dies bei ihnen zu Hause aussehen könnte. Wir begannen, nicht nur ein Produkt, sondern intelligente Lifestyle-Lösungen anzubieten. Wir nannten es „Häfele Functionality“.

Häfele unterhält seine eigenen Produktentwicklungsteams und Werke. Dieses Jahr feiern wir unser 90-jähriges Bestehen und haben wir einen weltweiten Umsatz in Höhe von 1 Mrd. Euro erwirtschaftet.

Wie lautet Ihre Lieblingsinnovation von Häfele und warum?

Oh, davon gibt es etliche!

Eine von ihnen ist dieser Büroschreibtisch, der magisch zu einem Bett wird, außerdem unser neuer scharnierloser Hochklappbeschlag namens ‚Free flap’.

Sie müssen ganz einfach unsere Messestände besuchen, um die Konzepte für sich selbst zu sehen. Bei ihnen handelt es sich um sehr unkomplizierte und einfach installierbare Systeme – die smartesten Dinge des Lebens sind aber oft einfach!

Eröffnen sich völlig neue Märkte, in denen Häfele tätig sein möchte?

Auf jeden Fall Osteuropa, Indien, China und die Türkei. All diese Märkte wachsen schnell und bieten Chancen, die wir uns nicht entgehen lassen können.

Insofern würde ich sagen, dass Dialock, unser elektronisches Schließsystem, neue Märkte eröffnet hat, in denen wir zuvor nicht tätig waren.

Wie wappnen Sie sich strategisch, um hochwertige Produkte wie die Ihren gegen den Ansturm der Billigkonkurrenz aus Fernost zu schützen?

EU-Gesetzgebung, die bestimmte Qualitätsnormen und Produktlebensdauer-Garantien vorschreibt, unterstützt die Beibehaltung von Qualitätsstandards.

Unternehmen müssen jedoch clever und scharfsinnig sein. Selbstverständlich patentieren wir unsere Innovationen und investieren wir in die Entwicklung. Um zu überleben, muss man der Konkurrenz stets einige Schritte voraus sein.

Auf den Markennamen, und wofür er steht, kommt es wirklich an. Kunden wollen sich sicher fühlen, wenn sie kaufen, und dem Unternehmen, bei dem sie kaufen, auch vertrauen. Außerdem gehen wir bei der Auswahl unserer Geschäftspartner und Zulieferer – wie z. B. Accuride – vorsichtig vor.

Treten neue Gesetze in Kraft, aus denen Häfele Nutzen ziehen könnte?

Ab dem 1. Juli muss bescheinigt werden, dass Bauprodukte die EU-Normen* erfüllen und dass sie befolgt werden.

Fertigungsunternehmen müssen eine Leistungserklärung für den Endabnehmer abgeben, die den Qualitätsstandard sicherstellt.

Worin bestehen, in Ihrer Rolle, die Absichten und Ziele für Häfele?

Ich bin schon seit vielen Jahren bei Häfele. Ich bin gerne Innovator und jemand, der Innovationen vorantreibt. Meine Motivation ist, zufriedene Kunden zu sehen und zu besseren Möbel- und Baubeschlaglösungen beizutragen (breites Lächeln).

*EU-Bauproduktverordnung 305/2011/EWG.

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